Thema: Die Berufsunfähigkeitsversicherung

 

 
 
Wer braucht die Versicherung?

Jeder Berufstätige muss damit rechnen, dass sich seine Zukunftspläne, aber auch seine Einkommens-Situation abrupt ändern kann, weil plötzlich eine schwere Krankheit oder ein Unfall den Erhalt der jetzigen Lebens-Situation zunichte machen kann.
Jeder fünfte Angestellte und jeder vierte Arbeiter in Deutschland wird vor der Erreichung der Altersgrenze berufsunfähig. Mehr als ein Viertel aller Rentenzugänge (Renten-Zahlungen der Träger der gesetzlichen Rentenversicherung) erfolgen aufgrund von Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit.
Eine eventuell vorhandene Grundabsicherung durch die gesetzliche Rentenversicherung reicht in solchen Fällen selten aus, den finanziellen Ruin abzuwenden.
Eine private Berufsunfähigkeits-Versicherung (BU) oder Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung (BUZ) hilft Selbstständigen und Arbeitnehmern, im Invaliditätsfall den Lebensstandard zu erhalten.

Warum wird sie benötigt?

Der Schutz aus der gesetzlichen Rentenversicherung im Falle der Berufsunfähigkeit ist bestenfalls eine Grundabsicherung. Insbesondere jüngere und gut verdienende Versicherte sind damit in der Regel unzureichend abgesichert.
Viele Menschen, vor allem Selbstständige, haben überhaupt keinen Anspruch auf eine gesetzliche Invalidenrente.
Alle, die nach dem 1. Januar 1961 geboren wurden, erhalten seit Anfang 2001 bestenfalls eine Erwerbsminderungsrente, die im Vergleich zur vorherigen Rechtslage wesentlich abgespeckt ist.
Der Schutz gegen die finanziellen Folgen von Berufsunfähigkeit gehört deshalb zu den wichtigsten privaten Versicherungen.

Welche Vertragsformen gibt es?

Die übliche private Invaliditätsabsicherung ist die Berufsunfähigkeits-Versicherung (BU). Wird der Schutz mit einer Kapital- oder Risiko-Lebensversicherung gekoppelt, spricht man von der Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung (BUZ).
Als Alternativen zur BU bzw. BUZ bietet die private Versicherungswirtschaft an:
· Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Sie tritt ein, wenn überhaupt keine Berufstätigkeit mehr ausgeübt werden kann.
· Unfall-Berufsunfähigkeit. Hier sind Krankheiten als Invaliditätsursache ausgeschlossen.
· Dread Disease. Nur bestimmte Krankheitsursachen sind versichert, alle andere dagegen ausgeschlossen.
· Grundfähigkeitenversicherung. Geleistet wird, wenn bestimmte alltägliche Verrichtungen nicht ausgeführt werden können.
Alle genannten Vertragsformen kommen als ernsthafte Alternativ zur BU nicht in Frage, weil sie vergleichsweise große Leistungslücken aufweisen.

Was ist finanziell abgesichert?

Gegenstand der Berufsunfähigkeitsversicherung ist die Zahlung einer monatlichen Rente für den vereinbarten Zeitraum. Das ist längstens bis zum 65. Lebensjahr.
Während des Rentenbezugs brauchen Sie keine Beiträge zu zahlen. Das gilt auch für eine Hauptversicherung, an die die BUZ gekoppelt ist.

Wann tritt die Versicherung in Kraft?

Berufsunfähigkeit ist gegeben, wenn der Versicherte wegen Unfall, Krankheit oder Kräfteverfall auf nicht absehbare Zeit seinen beruflichen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann.
Die Versicherungsleistung beginnt je nach Tarif frühestens rückwirkend ab Eintritt der Berufsunfähigkeit. Manche Angebote leisten erst ab Feststellung der Berufsunfähigkeit oder nach Ablauf einer vereinbarten Karenzzeit.

Wie hoch ist die Leistung?

Die Höhe der Rente bestimmen Sie bei Vertragsabschluss selbst. Hinzu kommen regelmäßige Erhöhungen, die Sie mit dem Versicherer vereinbart haben.
Laufende Renten werden in der Regel jährlich erhöht, soweit dies die Gewinnbeteiligung des Versicherers zulässt.

Wovon hängt die Beitragshöhe ab?

Die Beitragshöhe hängt wesentlich davon ab, welche Rentenhöhe Sie bis zu welchem Endalter versichern möchten und wie alt Sie sind bzw. welchem Geschlecht Sie angehören.
Außerdem wird nach Berufsgruppen unterschieden.
Eine BUZ in Verbindung mit einer Risiko-Lebensversicherung ist oft preiswerter als eine selbstständige BU.

Wie können Sie sparen?

In der Berufsunfähigkeitsversicherung helfen Kompromisse beim Leistungsumfang, die Beitragshöhe zu begrenzen. Einfluss haben Sie durch:
· Wahl der Rentenhöhe,
· Begrenzen der Rentenlaufzeit,
· Abkürzen der Versicherungsdauer,
· Vereinbarung einer Karenzzeit bei Leistungsbeginn.
Sinnvoll ist außerdem ein Vergleich der verschiedenen Anbieter. Bei vergleichbarer Leistung bestehen deutliche Preisunterschiede.

Wie ermitteln Sie den optimalen Versicherungsumfang?

Die Faustformel lautet:
Nettoeinkommen minus bestehender Rentenansprüche = Versicherungsbedarf.
Bei der Ermittlung Ihrer derzeitigen Versorgungsansprüche sind wir Ihnen gerne behilflich.

Worauf kommt es beim Vertragsabschluss an?

Fehler beim Abschluss einer BU/BUZ können dazu führen, dass die erhoffte Hilfe im Schadenfall ausbleibt, oder geringer ausfällt, als erwartet.
Damit Sie die gewünschte Sicherheit tatsächlich erhalten, ohne dafür zu viel zu zahlen ist, empfehlen wir:
· Lassen Sie sich ihren Versicherungsbedarf ausrechnen,
· Prüfen Sie die unterschiedliche Tarife. Dabei kommt es insbesondere auf das „Kleingedruckte“ an.
· Achten Sie auf die Preise, entscheiden Sie aber vorrangig nach der Leistung.
· Beantworten Sie alle Fragen zu Ihrem Gesundheitszustand wahrheitsgemäß.